
Zahlungsbilanz
Veröffentlicht am 5. Mai 2013 | Von Michael Dröttboom | Leave a response
Die Zahlungsbilanz enthält verschiedene Teil- oder Unterbilanzen:
- Die Leistungsbilanz, die alle Transfers, die Einfluss auf Einkommen und Verbrauch haben, erfasst. Das sind im einzelnen
- die Handelsbilanz, in der der Warenaustausch, der Dienstleistungsaustausch und Erwerbs- und Vermögenstransfers erfasst werden.
- die Bilanz der unentgeltlichen Leistungen oder auch die Bilanz der laufenden Übertragungen. Diesen Leistungen stehen keine unmittelbaren Gegenleistungen gegenüber.
Von einer unausgeglichenen Zahlungsbilanz redet man, wenn die Leistungsbilanz einen positiven oder negativen Saldo aufweist (und damit die anderen Teilbilanzen einen Saldo in genau gleicher Höhe).
In der Bundesrepublik sind Export- bzw. Importüberschüsse der wichtigste Bestimmungsgrund für die Zahlungsbilanz. Deshalb wird im folgenden nur noch von solchen Ungleichgewichten in der Handelsbilanz geredet. Exportüberschüsse sind auf der einen Seite natürlich eine schöne Sache, weil dadurch die Nachfrage im Inland angeregt wird. Auf der anderen Seite sind
diese Überschüsse bei den Handelspartnern Defizite und stören deren Handelsentwicklung. Zudem kann es durch Exportüberschüsse zur importierten Inflation kommen. Importüberschüsse bedeuten, dass die Inländer verstärkt ausländische Güter kaufen. Das bedeutet, dass die Produktion und somit die Nachfrage nach Arbeitskräften im Inland höher sein könnten, wenn mehr exportiert würde.
Wichtige Bestimmungsgrößen für die jeweiligen Teilbilanzen sind z.B. die Einkommen, da von diesen der Import aus dem jeweiligen Ausland abhängt, der Wechselkurs und der Zinssatz, weil dieser das Anlageverhalten der Geldanleger mitbestimmt. Desweiteren beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung den Kapitalim- und export.
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